Bei den beiden Rassen Scottish Deerhound und Greyhound wurde eine Variante des SERPINF2-Gens identifiziert, die bei diesen Rassen mit einem höheren Risiko für die Entwicklung einer verzögerten postoperativen Blutung (DEPOH) verbunden ist.
Klinische Anzeichen sind unerwartete, übermäßige Blutungen oder Blutergüsse, die 1 bis 4 Tage nach einem chirurgischen Eingriff einsetzen. Die Symptome reichen von offenen Blutungen aus der Wunde bis hin zu übermäßigen und auch fortschreitenden Blutergüssen in den Bereichen, die die Wunde umgeben, und Hämoabdomen. Die Ergebnisse des Gerinnungsscreenings wie die Messung der Prothrombinzeit, der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit und des von-Willebrand-Faktor-Antigens sowie der Thrombozytenzahl waren unauffällig.
Im Vergleich zu Hunden, die die Markervariante nicht tragen, zeigen Hunde mit zwei Varianten-Allelen sowie Hunde mit einem Varianten-Allel ein erhöhtes Risiko, an DEPOH zu erkranken.
„Autosomal rezessiv“ beschreibt ein Vererbungsmuster für bestimmte Merkmale oder Erkrankungen bei Tieren, wie Hunden, Katzen oder Pferden, das sich auf Gene bezieht, die auf den Autosomen lokalisiert sind. Autosomen sind die Chromosomen, die nicht direkt die Geschlechtsbestimmung beeinflussen. Bei einem autosomal rezessiven Erbgang muss ein Tier zwei Kopien eines mutierten Gens tragen – eine von jedem Elternteil – um das Merkmal oder die Krankheit auszuprägen.
Hier sind die wichtigsten Aspekte des autosomal rezessiven Erbgangs in Bezug auf Tiere:
Dieses Erbgangsmuster ist bei vielen genetischen Störungen und Erkrankungen bei Tieren relevant, einschließlich bestimmter Fellfarben, erblicher Gesundheitszustände oder spezifischer Verhaltensmerkmale. Da die betroffenen Gene auf Autosomen liegen, können sowohl männliche als auch weibliche Tiere von diesen Erkrankungen betroffen sein. Es ist wichtig für Züchter und Tierhalter, die genetische Geschichte ihrer Tiere zu kennen, um das Risiko der Weitergabe von autosomal rezessiven Erkrankungen zu minimieren.