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Farbgenetik beim Pferd – Fellzeichnungen

SPLASHED WHITE

Der Splashed white factor (SW) hat sechs ursächliche Mutationen (SW1, SW2, SW3, SW4, SW5 und SW6) und führt zur Ausprägung von großen weißen Abzeichen, darunter vor allem eine extrem breite Blesse bzw. Laterne mit häufig blauen Augen sowie hochweißen Beinen. Manche, aber nicht alle splashed white Pferde sind taub. Bei manchen der SW-Mutationen sind bislang nur heterozygote Trägertiere bekannt. Man geht deshalb davon aus, dass diese Mutationen homozygot letal sind (SW3/SW3, SW4/SW4, SW5/SW5, SW6/SW6).

Leopard-Komplex und Appaloosa Pattern

Der Leopard-Komplex (LP), ist verantwortlich für das Auftreten von verschiedenen weißen Spots und Pattern bis hin zum Volltiger, wie z.B. beim Appaloosa. Homozygote Träger des Leopard-Gens LP/LP sind fast immer von der congenitalen stationären Nachtblindheit (CSNB) betroffen, heterozygote Träger LP/lp hingegen erkranken nicht.
Während das LP-Gen verantwortlich ist für verschiedene weiße Pattern, beeinflusst das Appaloosa Pattern-1 (PATN1)-Gen die Größe und Verteilung der Weißanteile. Eine Mutation im PATN1-Gen ist assoziiert mit einem erhöhten Weißanteil bei Leopard-gemusterten Pferden. Bei Pferden, die heterozygot für LP sind (LP/lp), verursacht die PATN1-Mutation in den meisten Fällen die Ausprägung eines Volltigers.
Bei Pferden, die homozygot für LP sind (LP/LP), entstehen meist few-spot Leoparden. Die PATN1-Mutation kommt häufig in Rassen mit Leopard vor, unter anderem beim Appaloosa, British Spotted Pony, American Miniature Horse und Knabstrupper. Sie wurde auch in anderen Rassen nachgewiesen, hat aber ohne das LP-Gen keinen Einfluß auf den Phänotyp.

Alle oben genannten Muster werden autosomal-dominant vererbt. Dies bedeudet, dass das Vorliegen einer Genkopie ausreichend ist, dass das Pferd einen entsprechenden Genotyp zeigt.

Brindle

Der Phänotyp „Brindle“ beschreibt ein Aussehen, welches unregelmäßige vertikale Streifen im Körperhaar entlang von Hals, Rücken und Hinterhand aufweist. Für diese spezifische Form der Stromung wurde der Begriff „brindle 1 (BR1)“ definiert. In einigen BR1-Pferden sind die Streifen unterschiedlich pigmentiert. Fast immer wachsen Mähne und Schweif nur sehr spärlich. Der typische BR1-Phänotyp mit einem gestromten Körperfell ist nur bei weiblichen Tieren mit einer Kopie des entsprechenden Gens (heterozygoter Genotyp X(N)/X(BR1)) zu sehen. Stuten mit zwei Kopien (homozygoter Genotyp X(BR1)/X(BR1)) und männliche Tiere mit nur einer Kopie (hemizygoter Genotyp X(BR1)/Y) zeigen einen einfarbigen Phänotyp, jedoch immer mit spärlichem Behang.

Der zugrunde liegende Erbgang ist X-chromosomal-semidominant.

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