Mittels verschiedener immunologischer Nachweismethoden kann die Blutgruppe über Antikörperbestimmungen durchgeführt werden. Dies ermöglicht eine gefahrlose Transfusion des kompatiblen Bluts im Falle einer erforderlichen Blutspende. Aber auch für die Zucht kann die Kenntnis der Blutgruppe essentiell sein. So will man z.B. eine Verpaarung von B-Kätzinnen mit A-Katern vermeiden, in deren Folge Nachkommen mit Blutgruppe A gefährdet sind, eine Neonatale Isoerythrolyse, einer Auflösung von roten Blutkörperchen nach Kolostrumaufnahme durch die Welpen zu erleiden. Mittels eines genetischen Tests können die zugrundeliegenden Genotypen der Blutgruppe erfasst werden. Hinter der Blutgruppe A kann sich genetisch nicht nur ein reinerbiges AA sondern auch ein mischerbiges Ab Trägertier verbergen. Für die Verpaarung reicht daher die immunologische Bestimmung nicht aus, die genetische Untersuchung ist essentiell. Die genetische Bestimmung der Blutgruppe bei der Katze erlaubt im Vorfeld von Verpaarungen also die genetische Differenzierung der serologisch bestimmten Blutgruppe.
Lange konnte die genetische Bestimmung nicht bei allen Rassen durchgeführt werden. Aufgrund eigener Untersuchungen konnte die Lücke auch für Tiere der Rasse Sibirer, Scottish Fold, British Shorthair, Maine Coon und Bengal geschlossen werden. Seit 2017 wird bei Labogen ein optimiertes Genotypisierungsverfahren genutzt, das bei allen Rassekatzen die Genotypen für Blutgruppe A und B sicher erkennt und patentiert ist. Eine Zusammenfassung der neusten Erkenntnisse zu Grundlagen und Vorkommen der Blutgruppen bei Katzen finden Sie in einem Artikel, der unter Mitwirkung von Mitarbeitern unseres Labors verfasst wurde (Kehl A, Truchet L, Langbein-Detsch I, Müller E, Giger U. Updates on practical ABC blood compatibility testing in cats. Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere. 2019 Dec;47(6):425-438. doi: 10.1055/a-1035-9649. Epub 2019 Dec 6. English, German. PMID: 31814091).
„Autosomal rezessiv“ beschreibt ein Vererbungsmuster für bestimmte Merkmale oder Erkrankungen bei Tieren, wie Hunden, Katzen oder Pferden, das sich auf Gene bezieht, die auf den Autosomen lokalisiert sind. Autosomen sind die Chromosomen, die nicht direkt die Geschlechtsbestimmung beeinflussen. Bei einem autosomal rezessiven Erbgang muss ein Tier zwei Kopien eines mutierten Gens tragen – eine von jedem Elternteil – um das Merkmal oder die Krankheit auszuprägen.
Hier sind die wichtigsten Aspekte des autosomal rezessiven Erbgangs in Bezug auf Tiere:
Dieses Erbgangsmuster ist bei vielen genetischen Störungen und Erkrankungen bei Tieren relevant, einschließlich bestimmter Fellfarben, erblicher Gesundheitszustände oder spezifischer Verhaltensmerkmale. Da die betroffenen Gene auf Autosomen liegen, können sowohl männliche als auch weibliche Tiere von diesen Erkrankungen betroffen sein. Es ist wichtig für Züchter und Tierhalter, die genetische Geschichte ihrer Tiere zu kennen, um das Risiko der Weitergabe von autosomal rezessiven Erkrankungen zu minimieren.